GKV vs. PKV: Wer profitiert von digitalen Zusatzleistungen?

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GKV vs. PKV: Wer profitiert von digitalen Zusatzleistungen?
20.10

GKV vs. PKV: Wer profitiert von digitalen Zusatzleistungen?


Das deutsche Gesundheitssystem gilt als eines der besten der Welt – doch es ist komplex. Zentraler Bestandteil sind die beiden Versicherungssysteme: die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Beide bieten solide Versorgung, unterscheiden sich aber deutlich, wenn es um digitale Zusatzleistungen geht.

Mit Telemedizin, Gesundheits-Apps und elektronischer Patientenakte verändert sich die medizinische Landschaft. Doch wer profitiert wirklich von dieser digitalen Entwicklung – gesetzlich oder privat Versicherte?


1. GKV und PKV im Überblick

In Deutschland sind rund 90 % der Bevölkerung gesetzlich versichert (GKV), während etwa 10 % privat versichert sind (PKV). Die GKV basiert auf dem Solidaritätsprinzip: Einkommen bestimmt den Beitrag, nicht das Risiko. Die PKV dagegen funktioniert nach individuellem Risiko und Leistungsumfang – ähnlich wie ein Baukastensystem.

Beide Systeme unterliegen der staatlichen Aufsicht, doch in der Praxis unterscheiden sich die Angebote stark – besonders bei digitalen Gesundheitsleistungen.


2. Digitale Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)

Gesetzlich Versicherte profitieren zunehmend von digitalen Innovationen, die durch das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) gefördert werden. Krankenkassen bieten ihren Mitgliedern heute Zugang zu:

  • Telemedizinischen Beratungen (z. B. über TeleClinic, Doctolib, Kry).
  • Elektronischer Patientenakte (ePA) zur sicheren Datenspeicherung.
  • Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) wie Selfapy oder Kaia Health.
  • Online-Terminbuchungen und Rezeptservices.

Die ePA und DiGA sind kostenfrei, werden regelmäßig weiterentwickelt und sollen langfristig die Basis einer digitalen Regelversorgung bilden. Einige Krankenkassen (z. B. Techniker Krankenkasse, Barmer) bieten sogar Bonuspunkte für gesundheitsbewusstes Verhalten über Apps.


3. Digitale Zusatzleistungen in der privaten Krankenversicherung (PKV)

Private Versicherungen gehen oft noch einen Schritt weiter. Da sie flexibler agieren und eigene Tarife gestalten können, bieten sie häufig innovativere digitale Services.

Typische Zusatzleistungen:

  • Virtuelle Arztsprechstunden rund um die Uhr, auch im Ausland.
  • Zugang zu Premium-Gesundheits-Apps für mentale Gesundheit, Fitness oder Ernährung.
  • Digitale Zweitmeinungen von Spezialisten.
  • Telemonitoring für chronisch Erkrankte (z. B. Herzpatienten).
  • Schnellere Rückerstattung durch papierlose Schadenmeldungen per App.

Beispiele: ottonova, Deutschlands erste vollständig digitale Krankenversicherung, bietet ihren Kunden eine App für Terminmanagement, Arztsuche, Dokumentenspeicherung und Chat mit Ärzten – alles in Echtzeit.


4. Vorteile und Unterschiede im digitalen Angebot

Bereich Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) Private Krankenversicherung (PKV)
Telemedizin Verfügbar über Partnerdienste (z. B. TeleClinic) 24/7-Zugang zu Ärzten weltweit
Gesundheits-Apps (DiGA) Vom BfArM zertifiziert und erstattungsfähig Exklusive Premium-Apps enthalten
Elektronische Patientenakte (ePA) Einheitlich über Krankenkassen verfügbar Individuell erweiterbar
Abrechnung & Dokumentation Standardisierte Prozesse Digitale Einreichung via App
Service & Kommunikation Hotline und E-Mail Chat, Video-Call, digitale Dokumente
Bonussysteme App-basierte Gesundheitsboni Tarifabhängige Präventionsboni

Während die GKV stärker auf Standardisierung und Regulierung setzt, punktet die PKV durch Personalisierung und Servicekomfort.


5. Für wen lohnt sich welche Lösung?

  • Junge, technikaffine Menschen profitieren oft von PKV-Angeboten mit digitalen Tarifen, die Telemedizin und Apps beinhalten.
  • Familien und Angestellte in der GKV profitieren von soliden, kostenfreien digitalen Basisleistungen.
  • Selbstständige und Vielreisende schätzen die flexible Betreuung und schnellen Services der PKV.

Beide Systeme entwickeln sich weiter – und der Trend ist klar: Digital First. Zukünftig werden hybride Modelle entstehen, in denen gesetzliche und private Versicherer gemeinsame Plattformen nutzen.


6. Datenschutz und Sicherheit

Egal ob GKV oder PKV – digitale Angebote dürfen nur DSGVO-konform betrieben werden. Gesundheitsdaten werden verschlüsselt übertragen, und jede App muss ihre Datenschutzrichtlinien offenlegen.

Die Verantwortung liegt bei den Anbietern, aber auch bei den Nutzern, bewusst mit ihren Daten umzugehen. Die gute Nachricht: In Deutschland gehören Gesundheitsdaten zu den bestgeschützten Informationen überhaupt.


7. Zukunft der digitalen Krankenversicherung

Die Zukunft liegt in der Vernetzung: Krankenkassen, Ärzte, Apotheken und Patienten werden über gemeinsame Plattformen interagieren. Künstliche Intelligenz (KI) wird helfen, Diagnosen zu verbessern, Behandlungen zu personalisieren und Kosten zu senken.

Versicherer, die frühzeitig in digitale Transformation investieren, sichern sich langfristig Wettbewerbsvorteile. Schon jetzt arbeiten große Anbieter wie Allianz, AXA und ottonova mit Start-ups aus dem eHealth-Bereich zusammen, um smarte Gesundheitsökosysteme zu schaffen.


8. Fazit: Digitalisierung vereint zwei Systeme

Ob GKV oder PKV – beide Systeme entwickeln sich in Richtung eines digitalen, patientenzentrierten Gesundheitswesens. Während die GKV auf gesetzliche Strukturen und breite Zugänglichkeit setzt, punktet die PKV durch Innovation und Individualität.

Die Digitalisierung hat das Potenzial, die Grenzen zwischen beiden Systemen zu verwischen – zum Vorteil der Patientinnen und Patienten. Denn am Ende zählt: Gesundheit darf nicht von Bürokratie, sondern soll von Technologie profitieren.


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